Die Stiftung »Il Giardino di Daniel Spoerri« wurde 1997 gegründet. Nach und nach bereicherte Daniel Spoerri den Skulpturenpark um immer neue Installationen – eigene Werke und die von Künstlern und Künstlerinnen, die in seiner Biografie eine Rolle gespielt haben. Mittlerweile können die BesucherInnen über 100 Installationen von mehr als 50 AutorInnen auf dem weitläufigen Gelände entdecken.
Manche sind versteckt in kleinen Waldstücken, wie das »Balzende Paar« (Daniel Spoerri), andere locken von weitem wie Dani Karavans vergoldeter Olivenbaum (»Adam und Eva«). Tod und Eros sind wiederkehrende Themen im »Giardino« (Daniel Spoerri: »Schädelbaum«, »Der Teufel und die Schamlose«).
Andere Werke setzen sich mit Mythologie auseinander (Pavel Schmidt: »David und Venus zwischen den Puffern«) oder experimentieren mit der Sprache (André Thomkins: »Palindrome«). Ein weiterer Höhepunkt sind die Skulpturen von Eva Aeppli (1925 – 2015). Der Giardino ist der einzige Ort in Europa, an dem das astrologische Werk der Künstlerin vollständig zu sehen ist. Sie ließ die von ihr genähten Köpfe in Bronze gießen und porträtierte damit die Gestirne (der »Giardino« beherbergt das gesamte astrologische Werk von Eva Aeppli).
Die Landschaft des Giardino
Begeistert sind die Besucher des Skulpturenparks auch von der Landschaft, die sich ihnen darbietet. Das Gelände ist sehr abwechslungsreich. Besonderer Beliebtheit erfreut sich Spoerris Rekonstruktion des Hotelzimmers »Chambre No 13«, das er Anfang der 1960er Jahre in Paris bewohnte. Es besteht ganz aus Bronze. Ein vergoldeter Olivenbaum zieht schon von Weitem die Blicke auf sich, und im »Kreis der Einhörner« fühlt man sich am Nabel der Welt. Von hier aus den Sonnenuntergang zu betrachten, ist ergreifend.
Eat Art
Selbstverständlich spielt auch die »Eat Art« eine bedeutende Rolle, die ebenso zu Daniel Spoerris Werk gehört wie seine bekannten »Fallenbilder«. Aus einem über drei Meter hohen »Fleischwolfbrunnen« tröpfelt Wasser, eine überdimensionale Tasse begrüßt die Besucher gleich am Eingang und die (bislang) einzige Arbeit von Daniel Spoerri aus Marmor ist eine Referenz an die Mahlzeiten, die berühmte Damen kurz vor ihrem Tod zu sich genommen haben: »De claris mulieribus – ultime cene«.
Die abwechslungsreiche Landschaft in Kombination mit zeitgenössischer Kunst ist für Kunstbegeisterte ebenso interessant wie für Familien mit Kindern. Zu deren Lieblings-Installationen gehören der begehbare »Labyrinthische Mauerweg« von Daniel Spoerri oder die Installation »Dies Irae« von Olivier Estoppey mit drei Trommlern und über hundert Betongänsen. Interaktion ist ausdrücklich erwünscht – bei J.R. Sotos Klangskulptur und dem die Sinne verwirrenden Bronzezimmer »Chambre No.13«.
Ab Ostern 2019 wird die Gartenverwaltung umgestellt und die Struktur des Restaurants und der Villa (mit den Ferienwohnungen) von Grund auf erneuert.