Daniel Spoerri
Chambre No. 13 de l’Hôtel Carcassonne Paris (1959-65)
Chambre No. 13 de l’Hôtel Carcassonne Paris (1959-65)
1998
250 x 300 x 500 cm
Bronze
»Zimmer Nr. 13, Hotel Carcassonne, Rue Mouffetard 24, Paris 1959 – 65« steht handschriftlich an der Außenwand der Rekonstruktion dieses Zimmers (die sogenannte »Holzversion«), das dem Bronzegießer als Vorbild diente, und das sich heute im Besitz der Galerie Henze & Ketterer befindet. In diesem engen Hotelzimmer entstand das erste »Fallenbild« (vgl. Nr. 6 und 7) und Daniel Spoerri, der als Tänzer nach Paris gekommen war, begann seinen Weg als bildender Künstler. Kurz darauf unterzeichnete er mit einigen anderen Künstlern das Manifest des »Nouveau Réalisme«, das zu einem festen Begriff in der Kunstgeschichte geworden ist. Der Realitätsnähe verpflichtete man sich und setzte ein Zeichen gegen die gestische und abstrakte Malerei beispielsweise des Tachismus.
Um das Hotelzimmer zu rekonstruieren, musste sich Spoerri jedoch auf sein Gedächtnis stützen, denn es wurde ihm nicht gestattet, die genauen Maße in dem Hotel zu nehmen, das noch unverändert dasteht.
Mit Hilfe des Bronzegießers Pietro Caporrella hat Daniel Spoerri sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt: ein ungemachtes Bett aus Bronze. Zugleich hat er ein riesiges »Fallenbild« geschaffen, das zwar nicht ganz senkrecht gestellt wurde, aber doch auf ein doppelt geneigtes Fundament, das dem Eintretenden Schwindelgefühle verursacht. Darin ist eine Referenz an den Garten von Bomarzo zu sehen, den berühmten, in der Zeit des Manierismus entstandenen Park. Dort ist ein »Schiefes Haus« eines der spektakulärsten Elemente.