Roland Topor
Mamma muntagna
Mamma muntagna
Modell in Terracotta: Esther Seidel, 2004
In Stein ausgeführt von Simone d’Angiolo, 2005
Nach einer Zeichnung von Roland Topor, 1976
Spoerri war eingeladen worden, eine Skulptur für die Hänge des Vesuv vorzuschlagen, die dann vor Ort realisiert werden sollte. Eine Idee hatte er sofort, weil ihm wieder einmal eine Zeichnung des verstorbenen Freundes in den Sinn kam: eine Frau, die zusammengekauert einige kleine Kugeln betrachtet, die aus ihrem Schoß rollen. Für Spoerri ist dies ein Sinnbild der Trauer, hat aber auch mit der sich entladenden Erde zu tun. Die Neapolitaner nennen ihren Vulkan schließlich »Mamma muntagna«. Das Vesuv-Projekt verlief im Sande. Rund um Neapel fand sich kein Bildhauer, der die Topor Zeichnung hätte umsetzen können. Die untergriffige Form erschien zu kompliziert. In Carrara spürte Esther Seidel aber einen Steinbildhauer auf, der sich der Aufgabe gewachsen sah.