Graziano Pompili
Dichterisch wohnet der Mensch
Dichterisch wohnet der Mensch
2001/200
150 x 220 x 100 cm
Marmorscheiben, Erde, Gras
Die schöne deutsche Übersetzung des italienischen Titels »Poeticamente abita l’uomo« verdanken wir Daniel Spoerris literarischer Bildung. Er ist ein Verehrer Friedrich Hölderlins und lernte in seiner Jugend einige seiner Gedichte auswendig. Eine Zeile fiel ihm spontan wieder ein, als Graziano Pompili den Titel seiner Skulptur nannte »…und dichterisch wohnet der Mensch« – darin spiegelt sich die Zerbrechlichkeit und Ungewissheit menschlicher Existenz, seine Immaterialität, angesichts derer es wie Ironie erscheint, von einer »festen Wohnstadt« zu sprechen, nur weil man Häuser aus Stein bauen kann. Pompilis Installation ist aber mehr als eine Haus-Metapher. Die Steinplatten erinnern auch an ein Grabmal oder einen römischen Sarkophag.