Daniel Spoerri
Kirschbaumbuddha
Kirschbaumbuddha
2007 / 2013
Bronze
Im Jahr 2009 gründete Daniel Spoerri in Österreich eine zweite Stiftung. Seitdem gibt es ein Museum und ein Lokal in dem kleinen Ort Hadersdorf am Kamp, 60 Kilometer nördlich von Wien. Zum Haus gehört ein Garten mit altem Obstbaumbestand. Ein Kirschbaum reckt zwei starke Äste in die Höhe. Daniel Spoerri erkannte darin zwei ausgestreckte Arme und platzierte einen dazu passenden Kopf. Der »Kirschbaum-Buddha« wechselt seinen Ausdruck im Wechsel der Jahreszeiten – leiblich zur Baumblüte, großzügig und gesellig, wenn der Baum Früchte trägt und die Vögel in den Zweigen sitzen, asketisch im Winter und entflammt mit ausgeprägtem Sinn für Farben im Herbst. Die Natur leistet ihren Beitrag um ein Kunstwerk immer anders erscheinen zu lassen.
Im »Giardino« sollte die Skulptur ebenfalls realisiert werden – auch als sichtbares Zeichen der Verbindung der beiden Spoerri-Stiftungen. Der Künstler wählte einen Baum, dessen Stamm von Efeu überwuchert ist. Das verändert die Gesamterscheinung des Budhhas. Man spricht von einem »Original in Serie«. Der gleiche Bronzeguss nimmt dank verschiedener natürlicher Gegebenheiten andere Gestalt an. Eine weitere Ergänzung – eine Art Spitzenkragen – erfährt die Skulptur durch zwei Kreissägeblätter, die für eine ebenmäßige Ausrichtung sorgen – hinzugefügt von Michael Holzberger, der die Installation ausführte.
Auf die Mitwirkung der Natur legte Daniel Spoerri im »Giardino« von Anfang an großen Wert. Ende 2015 wurde ein neuer botanischer Schwerpunkt gesetzt. Professor Stefano Mancuso ist Direktor dieses Forschungszweiges und wird mit seinem Institut den Skulpturenpark für Projekte botanischer Feldforschung nutzen.