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Zu Daniel Spoerris Eat-Art-Konzept gehört bis heute die Planung und
Durchführung großer Bankette. Hier nur einige Beispiele:
L’Ultima Cena (19.11.1970) anlässlich des 10jährigen Bestehens
des Nouveau Réalisme, mit Gerichten, die auf die Werke der Nouveaux
Réalistes Bezug nahmen (zum Beipiel in Gelee eingeschlossene Meeresfrüchte
als Anspielung auf Armans Akkumulationen).
Küche der Armen der Welt (4.6.1972)
verschiedene einfachste, nahrhafte Gerichte (z.B. Erbsbrei mit Speck,
Kartoffeln und Stockfisch)
Hommage à Karl Marx (14.4.1978). Der Leiter der ehemaligen Kölner
Werkschulen hieß tatsächlich Karl Marx. Ihm zu Ehren veranstaltete
Spoerri mit Studenten der Fachhochschule ein Diner, zu dem nur Gäste
mit prominenten Namen geladen wurden: Johann Wolfgang Goethe, Richard
Wagner, Franz Schubert etc. – Die gereichten Speisen trugen entsprechend
Bezeichnungen wie Bismarck-Heringe, Mozart-Kugeln usf.
L’Attrappe-Tripes. Eat Art Festival in Chalon sur Saone
(4.-22.3.1980)
Astro-Gastro-Dinner (22.7.1983) zum 175jährigen Bestehen der Akademie
der Künste, München.
Le Diner Travesti (18.8.1988, Graz); später in ähnlicher Form
als Palindromisches Diner (u.a. 2001 zu Ehren der Fluxus-Ausstellung der
Sammlung Schnepel im Museum Neue Weserburg, Bremen oder 2002 im Jeu de
Paume, Paris) bezeichnetes Essen, das in umgekehrter Reihenfolge zu verlaufen
scheint: Optisch beginnt es mit dem Kaffee, der in Wirklichkeit aber ein
Consommé ist, das in Kaffeetassen serviert wird, etc.
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